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Die Musikhistorie - Seiten zur früheren Produktionstechnik


Weitere Geräte ohne Foto

Erwähnt werden sollen aus der Erinnerung heraus auch noch einige Geräte und Bestandteile des früheren Studios, die heute leider nicht mehr vorhanden sind und von denen auch keine Fotos vorliegen, weil man diese damals nicht fotografiert hatte.

Nachhallplatte EMT 140
So wäre z.B. eine enorm große Hallplatte zu nennen, die zur Erzeugung von Nachhalleffekten diente. Die Abmessungen dieser Baugruppe waren für heutige Verhältnisse schier unvorstellbar. Sie stammte von der Firma EMT - Franz und war in einem eigens dafür gefertigten Gestell - Kasten eingebaut, der ihr ein recht kurioses Aussehen verlieh. Manch einer glaubte, hier einen großen Transport - Holzkasten vor sich zu haben, da die Auswandungen des äußeren Kastens aus großen Spanplatten mit Umrandung gezimmert waren. Der innere Kasten war hingegen aus Metall. Ihre Abmessungen lagen bei 1 x 2 m plus die Abmessungen der Verkleidung und des Haltegestells. Zusätzlich benötigte sie zum Betrieb noch einen Treiberverstärker (natürlich in Röhrentechnik), der im oben bereits mehrfach erwähnten Verstärkergestell in einem eigenständigen Einschub untergebracht war. Weiterhin war für den Ausgang der Nachhallplatte ein zusätzlicher Vorverstärker - Einschub mit Regeleinheit ebenfalls in dem Verstärkergestell vorhanden. 
Wollte man bei diesem Nachhallsystem die Nachhalldauer verändern, musste man oben an einem Schiebehandrad kurbeln, wodurch im Inneren eine große Dämmplatte mehr oder weniger nah an die eigentliche Hallplatte heran geführt wurde. Es soll hierfür auch eine Fernbedienung gegeben haben, bei der mittels einer Schaltkonsole gleich vom Mischpultplatz aus über Leitungen ein Elektromotor gesteuert wurde, der dann das besagte Handrad an der Hallplatte je nach Einstellung drehte. Dieser "Zusatzluxus" war allerdings bei der Ausführung im ehemaligen EMP - Studio nicht vorhanden. Für damalige Verhältnisse erzeugte eine solche Nachhallplatte einen sehr sauberen Halleffekt, der bei der Ausführung im EMP - Studio wegen des enormen mechanischen und auch finanziellen Aufwandes nur für einen Kanal (Mono) zur Verfügung stand. Bei gewünschten Stereoeffekten wurde eigens hierfür ein Summensignal aus beiden Kanälen gebildet, welches dann dieser "Hallanlage" zugeführt wurde und nachher im Ausgang wieder dem Mischpult - Sammelschienenverstärker zur Verfügung stand, von wo aus es dann wieder per Mischpult über einen Panoramakanal mehr oder weniger der gewünschten "Stereoseite" zugeordnet werden konnte. Ein recht umständliches Verfahren, welches man sich heute im Zeitalter von DSP (Digitalen Signal Prozessoren) gar nicht mehr vorstellen kann. Viele der guten DSP - Prozessoren bieten verschiedene Halleffektprogramme, darunter auch meist 2 oder noch mehr verschiedene Programme, die mit Platte 1, Platte 2 usw. bezeichnet sind. Damit ahmen diese DSP - Hallgeräte die gute alte Hallplatte nach. Selbstverständlich gab es auch damals schon Stereo - Ausführungen der Hallplatte, wobei im Prinzip dann 2 Hallplatten vorhanden waren, was natürlich die Kosten und den Platzbedarf entsprechend nach oben trieb. Klanglich waren die Hallplatten den seinerzeit weit verbreiteten, deutlich preiswerteren und kleineren Federhallgeräten um Welten überlegen. Erst die heutigen modernen DSP - Einrichtungen brauchen einen Vergleich mit der Hallplatte nicht mehr zu scheuen, sie übertreffen diese teils auch noch, da sie einen deutlich breiteren Frequenzbereich verhallen können. Mit den heutigen DSP - Systemen kann man selbstverständlich Stereosignale verarbeiten und bei Bedarf (je nach Ausführung) auch noch mehr Kanäle und das bei einer Baugröße von wenigen cm. Aber damals war eine solche Hallplatte schon eine ganz tolle Einrichtung, die selbst heute noch in vielen Studios auf dieser Welt gerne genutzt wird. Soweit mir bekannt ist, war die Firma EMT - Franz auch der Erfinder der Hallplatte und hielt sämtliche Patente darauf.

Neben der genannten Nachhallplatte kamen seinerzeit auch gerne Band - Echo - und Hallgeräte zur Verwendung. Diese mit Tonbandschleifen und mehreren, teils verschiebbaren, Aufnahme - und Wiedergabeköpfen bestückten Geräte waren vor allem für Echo - Effekte hervorragend geeignet, also wenn man so will für Nachhall mit größerer Zeitkonstante. Hier standen je ein solches Gerät von Dynacord und Echolette zur Verfügung. Beide waren auch in guter alter Röhrentechnik aufgebaut und seinerzeit schon weit über 10 Jahre alt. Weiterhin wurden für Sonderfälle bei manchen Produktionen auch selbstgestrickte Bandschleifen in den Mehrkopf - Bandmaschinen verwendet. Diese hatten den Vorteil, dass ihr Frequenzumfang erheblich höher war und ihr Eigenrauschen erheblich niedriger war, als es bei den reinen Echogeräten der Fall war. Dies war wiederum besonders wichtig, wenn man eher leisere Stücke oder Passagen mit Echoeffekten versehen wollte. Damals war Tontechnik eben oft auch noch richtig mechanische Handarbeit, wo man heute meist mit reinen Bedienschritten am PC, am Mischpult und an den Rackgeräten auskommt.

Abhör- / Monitor - Endstufe PFG / TELEFUNKEN Ela 159

Dieser voll röhrenbestückte Vollverstärker in Chasis - Einschub - Bauform verwöhnte das Ohr mit seinem sauberen Frequenzgang und er trieb sozusagen ua. die auch in diesen Seiten gezeigten Studio - Monitorboxen an. Wie bei diesen damaligen Telefunken - Endstufen üblich, bildete jeder Endverstärker einen eigenen Einschub, das heißt, es war ein eigenständiger Einschub für den rechten Stereo - Kanal vorhanden und weiterhin ein baugleicher eigenständiger Einschub für den linken  Stereo - Kanal. Jeder Einschub vermochte die für damalige Verhältnisse schon beachtliche Sinusleistung von rund 20 Watt zu erbringen. Dazu bediente man sich gängiger Bauteile, denn jede Endstufe war bestückt mit ECC 83 und ECC 81 in den Vorstufen und Phasenumkehrstufen sowie jeweils 4 x EL 84 in der Gegentaktendstufe. Einziges teures Spezialbauteil war dabei der Gegentakt - Ausgangsübertrager, der aber normalerweise ewig hält. So kamen bei 2 Endstufen für den Stereobetrieb locker 12 Röhren zusammen, die zusammen die Lautsprecher - Endstufen "bedienten".

Abhör- / Monitor - Endstufe TELEFUNKEN Ela 164

Desweiteren wurden zusätzlich für höhere Ausgangsleistungen in ähnlicher kanal-geteilter Bauweise die TELEFUNKEN - Abhöhr- / Monitor - Endstufen Ela 164 verwendet. Diese Doppelfeld - Einschübe in Gegentaktschaltung verfügten in den Vor- und Phasenumkehrstufen über die gleichen Röhren wie oben der Ela 159, jedoch als Endstufenröhren arbeiteten hier jeweils 2 Stück EL 156, mit deren Hilfe 60 Watt Sinusleistung erzielt wurden. Die EL 156 war hingegen damals schon ein nicht ganz leicht zu bekommendes Ersatzteil, heute werden selbst Gebrauchtröhren dieses Typs schon zu Preisen von rund 70 Euro aufwärts gehandelt und sind oftmals nur sehr schwer aufzutreiben. Ein einziger dieser Ela 164 - Einschübe ist sogar heute noch vorhanden und wird in absehbarer Zeit hier mit Bild genauer vorgestellt.

TELEFUNKEN - Studio - Bandmaschine M 10 mit Baugruppen - Konsole

Das Magnetophon M 10 ist eines dieser heute noch legendären Studiogeräte, welches es in zahlreichen Untervarianten gab. Das bei EMP eingesetzte Gerät war seinerzeit als gebrauchtes Schadgerät von einer Rundfunkanstalt erworben worden. Nach einer umfangreichen Reparatur sowie einem weitgehenden Umbau (u.a. auf Stereo, es war im Original ein Monogerät, mit anderem Kopfträger und erweiterter Elektronik), der es auf die anderen Bedürfnisse im EMP - Studio anpasste, wurde es bei vielen der Aufnahmen gerne eingesetzt. Nähere Informationen folgen.

Diverse TELEFUNKEN - Bandmaschinen M 223 /  324 / 403 / 423 TS u.ä.

Gleich mehrere dieser, in den späten 60iger Jahren gebauten, eigentlich für den leicht gehobenen Heimbereich und in zahllosen Unter-Ausführungen für Industrieanwendungen entwickelten Bandgeräte der Magnetophon - Serie wurden bei EMP verwendet. Sie dienten vornehmlich, mittels selbst gebauter Zusatzschaltungen und - Einrichtungen, als Effektgerät für bestimmte Zwecke. Diese zuweilen abenteuerlichen Anordnungen, mit teils bis zu vier solcher Geräte gleichzeitig (z.B. als Mehrfach - Bandschleifengerät) wurden oft nur zur Produktion eines einzelnen Titels eingesetzt, um mit den damaligen Mitteln die dort gewünschten Effekte zu erzielen. Später wurden sie dann wieder in anderen Anordnungen oder einzeln eingesetzt.
Von diesen Geräten sind auch heute noch einige erhalten und Fotos davon sowie weiter gehende Artikel werden in einiger Zeit hier nachgereicht. Bislang fehlte leider noch die Zeit, die Geräte "hervor zu kramen" und zu fotografieren.

Diverse PHILIPS - Bandmaschinen (nähere Angaben folgen demnächst)

Neben den oben genannten Telefunken - Bandmaschinen waren auch mehrere Philips - Bandmaschinen im Einsatz. Diese Geräte wurden ähnlich vielfältig eingesetzt wie ihre Telefunken - Kollegen.

OTARI - Bandmaschine mit Baugruppen - Konsole

Im späteren Verlauf kam ab etwa 1982 eine Otari - Bandmaschine zum Einsatz. Da die eingesetzte Maschinenvariante über andere Trennspuren verfügte, gab es hier zuweilen einige Problemchen. Nach nur kurzer Einsatzzeit wurde diese Maschine von einem befreundeten Tonstudio übernommen.

Weitere Seiten folgen bald ab TECHNIK 3 .....




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